FULDA Ehemalige Tankstelle
„Tor zur Stadt“: Neues Wohn- und Geschäftshaus poliert Dalbergstraße auf
06.12.21 – Endlich rollen die Bagger! Mit der Schließung der OIL-Tankstelle am 31. Mai 2019 begann das Projekt, wo einst an prominenter Stelle 88 Jahre lang Benzin verkauft wurde, zu stocken. Doch jetzt kommt Bewegung in das Bauvorhaben in der Dalbergstraße 1 in Fulda. Dort entsteht nun nach langer Planungs- und Genehmigungsphase das neue „Tor zur Stadt“. Ein Schandfleck verschwindet, zur Freude der Anwohner.
Bauherr ist die Bodes Immobilie Dalberg GmbH & Co. KG des Fuldaer Unternehmers Dirk Bodes. Er baut ein Wohn- und Geschäftshaus. Zur Investitionssumme wollte er sich nicht äußern. Insgesamt entstehen rund 1.000 Quadratmeter Büro- und etwa 1.500 Quadratmeter Wohnflächen. Die Bauzeit ist auf 18 Monate angelegt. Im Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss werden Büroflächen sein, in den weiteren drei Obergeschossen und dem Staffelgeschoss insgesamt 22 Wohnungen zwischen 54 und 100 Quadratmetern, ein Großteil mit Balkon oder Loggia mit Südausrichtung und Blick zum Franzosenwäldchen. Zudem entsteht eine Tiefgarage mit Autoaufzug.
Stadt hat Genehmigung erteilt!
Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS spricht Bodes, der geschäftsführender Gesellschafter der im thüringischen Unterbreizbach ansässigen Unternehmensgruppe Rebo-Consult ist und auch in Fulda seit 2003 eine Niederlassung betreibt, von einem „Filet-Grundstück“, das mit einem „architektonisch hervorragenden Neubau“ versehen wird und sich „perfekt in die bestehende Stadtplanung einreiht“.
Die Stadt Fulda hat die Abrissgenehmigung für die Tankstelle und die Baugenehmigung für das neue Vorhaben bereits erteilt. „Die Zusammenarbeit mit den Behörden und auch dem Gestaltungsbeirat hat reibungslos geklappt“, lobt Bodes das Stadtplanungsamt und auch die Nachbarschaft, die sich auf einen „einzigartigen Blickfang, der dem honorig besetzten Gestaltungsbeirat mit hochkarätigen Professoren und Architekten Rechnung tragen musste, freuen kann“.
Bodes: „Anspruchsvolles Bauprojekt“
Den Planungsauftrag hat die renommierte Architekten-Gemeinschaft Prof. Benkert und Schäfer aus München. Architekt Marcel Schäfer, der aus Petersberg bei Fulda stammt, erklärt auf O|N-Nachfrage: „Der Neubau schließt mit einem Mansardendach an das benachbarte Kulturdenkmal an und greift dabei die vorhandene Traufhöhe auf. Entlang der Dalbergstraße erschließt sich ein langgestreckter Baukörper, der durch mehrere Versätze strukturiert ist.“ Die Ecke Goethestraße /Dalbergstraße werde durch optisch wahrnehmbare fünf Geschosse betont. „Das skulptural wirkende Staffelgeschoss erhält ein begrüntes Flachdach und bildet einen eleganten Übergang zum Mansardendach.“
Besonderen Wert legt Schäfer auf die Fassade: „Eine klassische Putzfassade mit Naturstein- oder Betoneinfassungen der Fenster nimmt die Lochfassade des Kulturdenkmals in zeitgenössischer Ausprägung auf. Unterschiedliche Fenstergrößen und teilweise abgeschrägte Fensterleibungen, die für eine bessere Belichtung der Wohnungen sorgen, verleihen dem Baukörper mehr Plastizität.“
Die Generalplanung für das Objekt hat die vom Investor eigene Rebo-Consult Ingenieurgesellschaft, die überregional tätig ist und unter anderem das Biathlon WM-Stadion in Oberhof plant. Dirk Bodes abschließend: „Ich bin stolz, dass ich ein so anspruchsvolles Bauprojekt in meiner mittlerweile Heimatstadt Fulda umsetzen kann und bedanke mich bei allen am Planungsprozess Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich.“ (Christian P. Stadtfeld) +++