Die Abrissarbeiten hatten einige Wanderer angezogen, die über die Umzäunung hinweg interessiert das Geschehen beobachteten. Ein Bagger vor der Hütte zerkleinerte einige morsche Holzbretter und Verschläge, die mit Moos überzogen waren. Zwei Löcher in der Decke verdeutlichten den schlechten Zustand des Gebäudes. In der ehemaligen Stube roch es nach Feuchtigkeit und altem Holz. „Am Mittwoch wird innen ausgeräumt“, erklärte Bauleiter Adrian Herzberg. Für die kommenden Tage sei der Abriss der angrenzenden Häuschen vorgesehen, bevor es an die eigentliche Hütte gehe.
Karl-Otto Henkel, Verwaltungsbeamter und Technischer Betriebsleiter Gemeindewerke Bauland für die Gemeinde Hofbieber, war zum Start der Abrissarbeiten vor Ort. Er gab an, dass die Abrissarbeiten rund ein bis zwei Wochen andauern können: „Je nach Witterung. Das Wetter kann schnell umschlagen.“ Nach der Abtragung des alten Gebäudes solle nur noch der Fuß auf der Bruchsteinmauer bestehen bleiben. Auch die Möbel werden entsorgt und durch neue ersetzt werden: „Das ist alles muffig und nass, nicht zu gebrauchen.“ Für den anschließenden Neubau sollen Fertigbauteile angeliefert werden. Dazu sei beispielsweise ein Transport per Hubschrauber eine Möglichkeit, meinte Henkel: „Das wäre am schnellsten.“ Die genaue Durchführung stehe aktuell noch nicht fest.
Viele Emotionen mit der Milseburghütte verbindet Günter Meinung, einer der Montagssänger. Fast 40 Jahre kam diese Gruppe an Freunden jeden Montag zum Singen in dem Gebäude zusammen, Meinung selbst bestieg über 15 Jahre bei Wind und Wetter den Berg. Entsprechend schöne Erinnerungen verbindet er mit dieser Zeit: „Wir haben viel Freude und Spaß gehabt.“ Bereits im Oktober 2019 hatten die Montagssänger ihr Abschiedssingen in einer damals vollen Hütte veranstaltet. „Es ist erstaunlich wie die Hütte im Land verwurzelt ist“, stellte er dazu fest. Meinung wünscht sich, dass die Bauarbeiten zügig abgeschlossen werden können und die Montagssänger sich wieder im neuen Gebäude treffen können. „Die neue Hütte hält hoffentlich genauso lang“, sagte er abschließend mit Blick auf das alte Gebäude.