HOFBIEBER Was lange währt?

Endlich Bewegung im Dauerthema: der Abriss der alten Milseburghütte startet

22.03.22 – Eine fast endlos schei­nen­de Geschichte soll jetzt wenigs­tens ein erstes Stück weiter­ge­dreht werden: Der Abriss der in die Jahre gekom­me­nen und sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Hütte auf der Milseburg ist am Dienstag pünkt­lich um 14 Uhr gestar­tet. Und zwar nicht mit großem Besteck und Abrissbirne, sondern ganz tradi­tio­nell per Muskelkraft und Hand, denn die 835 m-​Höhenlage dieser Baustelle hat es für die beauf­trag­te Firma Wende durch­aus in sich.

Wir muss­ten darauf warten, dass der Weg abge­taut und trocken genug ist, um über­haupt befahr­bar zu sein“, berich­tet Bauleiter Adrian Herzberg. Jetzt konn­te ein klei­ner 8-​Tonner-​Bagger auf den Berg gebracht werden, der das Abrissmaterial auf den Kleinlaster laden soll. Fünf Mann werden rund sechs Wochen mit dem Abriss der Hütte bis auf ihre Grundmauern beschäf­tigt sein, prognos­ti­ziert der Bauleiter. Voraussetzung für das Einhalten des Zeitplans ist aber die Andauer des schö­nen trocke­nen Wetters, denn sobald es regnet, ist die Fahrt auf den Berg unmöglich.

Karl-​Otto Henkel, seines Zeichens „Technischer Betriebsleiter Gemeindewerke Bauland“ der Gemeinde Hofbieber ist für den reibungs­lo­sen Abriss der Hütte verant­wort­lich und hat am Dienstag zunächst dafür gesorgt, dass die Baustelle durch Bauzäune abge­si­chert und entspre­chen­de Schilder aufge­stellt wurden. Komplikationen fürch­tet er nicht, wenn der maro­de Bau zurück­ge­baut wird, der immer­hin 35 Jahre lang den „Gipfelstürmern“ und den bekann­ten Montagssängern eine belieb­te Einkehr bot.

Die Gemeinde Hofbieber hatte das Milseburg-​Areal 2006 erwor­ben und die Milseburghütte 2018 vom Rhönklub über­nom­men, nach­dem sich dessen Zweigvereine aus Thüringen und Bayern gewei­gert hatten, sich an den Kosten für die notwen­di­ge Sanierung zu betei­li­gen. 2019 hatte der Landkreis Fulda beschlos­sen, die bis dahin strom- und wasser­lo­se Gaststätte zu erneu­ern und woll­te dafür eine unter­ir­di­sche Erschließung mit Frisch- und Abwasser initi­ie­ren. Für den Abriss und Neubau der Hütte wurde bereits eine Ausnahmegenehmigung und Befreiung von der Naturschutzgebietsverordnung beim Regierungspräsidium Kassel erwirkt. Gegen diese Pläne wehr­te sich aller­dings die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) vehe­ment und droh­te mit einer Klage.

Nach vier Mediationsverfahren vorläu­fi­ge EinigungIn mitt­ler­wei­le vier Mediationsverfahren konn­te schließ­lich eine Streitschlichtung zwischen HGON und Kreis und eine vorers­te Einigung über Abriss und Neubau erzielt werden. Die Frage der Erschließung wurde dabei zurück­ge­stellt. Für die Projektierung und Errichtung wurden im Haushalt des Landkreises 400.000 Euro bereit­ge­stellt. Landrat Bernd Woide und der Hofbieberer Bürgermeister Markus Röder hatten zum Abschluss des Mediationsverfahrens erklärt: „Nun ist es möglich, weite­re Schritte zur Erneuerung des tradi­ti­ons­rei­chen Hüttenstandortes zu gehen.“ Doch die Probleme sind damit noch nicht endgül­tig vom Tisch, aber ein erster Schritt in die rich­ti­ge Richtung ist am Dienstag erfolgt. (ci)+++ 

Quelle: https://osthessen-news.de/n11669952/endlich-bewegung-im-dauerthema-der-abriss-der-alten-milseburghuette-startet.html